Oh` du Fröhliche, so heißt es oft in einem musikalischen Klassiker von Johannes Falk. Gerade in der Weihnachtszeit herrscht bei vielen Paaren und Familien Stress und Ärger unter dem Weihnachtsbaum. Die Nerven liegen blank und der Stresspegel ist hoch. In jährlichen Umfragen geben rund 25 Prozent der Befragten an, Weihnachten mit Stress und Hektik zu verbinden. Warum ist die besinnliche Zeit für viele das reinste Chaos und wie können wir Ärger vorbeugen? Antworten gibt es diesem Artikel.
Erwartungshaltung überprüfen
Ich behaupte, dass der Hauptgrund, warum Weihnachten für die meisten Menschen stressig ist, die falschen Erwartungen sind. Der Wunsch nach dem perfekten Fest ist allgegenwärtig. Überall liest man: „Das Fest der Liebe“, und das weckt die Erwartung, genau das zu feiern. Auch von außen lastet ein enormer Druck auf den meisten Menschen. Was sagen die Nachbarn zur Beleuchtung, schmeckt den Gästen das Essen, kommen die Geschenke gut an, ist der Raum wohltemperiert und so weiter. Die Liste der Dinge, die berücksichtigt werden müssen, um alle zufrieden zu stellen, ist lang. Natürlich trägt auch der Medienrummel dazu bei, dass wir uns selbst unter Druck setzen. An perfekt dekorierten Häusern und ebenso perfekt gestylten Menschen kommt man heute nicht mehr vorbei. Das Internet, vor allem die sozialen Medien, sind überfüllt mit makellosen Familienfotos, die unweigerlich das Gefühl vermitteln, mithalten zu müssen. Zumindest für die jüngere Generation ist dies der Maßstab. Dabei geht schnell der Gedanke verloren, ob das wirklich alles unseren eigenen Vorstellungen entspricht. Oft haben wir unsere eigene Definition von „perfekt“ und stellen uns unter einem besinnlichen Fest etwas ganz anderes vor, lassen uns aber von außen leiten. Der Mensch will grundsätzlich gefallen und lebt natürlich auch von Lob und Anerkennung, nicht nur zu Weihnachten. Vor allem, weil es gesellschaftlich DAS Fest ist und alles passen soll. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es auch für uns passen muss. Deshalb sollten wir uns, mit Beginn der winterlichen Jahreszeit fragen, wie wir uns das Fest vorstellen und was für uns dazu gehört. Eine sinnvolle Frage kann sein: “wie würde ich das Fest gestalten, wenn ich ohne jeden Einfluss entscheiden kann?“
Auch die Budgetplanung ist wichtig. Egal, wer wieviel erwartet oder welche Geschenke auf dem Wunschzettel stehen, es muss in DEIN Budget passen. Gerade der finanzielle Aspekt kann einen enorm unter Druck setzen. Natürlich soll jeder ein tolles Geschenk bekommen und sich freuen. Aber es darf nicht zu einer Art Machtkampf werden. Wer hat mehr, wer kann mehr, das sollte an Weihnachten nicht das Ziel sein. Es ist auch nicht hilfreich, nach Weihnachten mit eventuellen Ratenzahlungen oder „Zahlpausen“ zu kämpfen. Hier planst Du am besten sorgsam und wählst mit Liebe aus. Du solltest nicht versuchen finanzielle Grenzen zu sprengen.
Selbstfürsorge nicht vergessen
In dem ganzen Trubel dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch noch zählen. Es ist wichtig sich immer wieder kleine Auszeiten zu nehmen und etwas zu tun, was uns gut tut. Ein kleiner Wellness-Trip hier oder eine kleine Auszeit mit einem Buch dort. Wenn wir Geschenke für andere planen, sollten wir immer auch ein Geschenk für uns selbst einplanen.
Du wirst jetzt merken, dass Du das vermutlich bisher nicht gemacht hast.
Weihnachten – das Fest der Liebe! Das gilt nicht nur für andere, sondern auch für DICH. Wertschätze Dich selbst und feiere auch Dein Jahr. Es ist nicht nur ein Fest am Ende des Jahres, sondern auch eine Möglichkeit zurückzublicken. Nimm Dir die Zeit und schau Dir an, was in diesem Jahr alles passiert ist. Positives und Negatives. Schreibe Dir ein kleines Tagebuch, in dem Du auch festhältst, was Du im neuen Jahr besser machen möchtest. Lobe Dich für Hürden, die Du gemeistert hast. Sei wertschätzend zu Dir selbst, auch für Situationen, die Du rückblickend anders angehen würdest. Es hilft Dir dabei, den Fokus auf Dich zu richten und etwas Dynamik aus Deiner Planung herauszunehmen. Selbstfürsorge bedeutet auch, Aufgaben zu delegieren. Du musst nicht alles alleine machen. Beziehe Deinen Partner und auch Deine Kinder (ab dem entsprechenden Alter) mit ein. Wenn jeder Aufgaben übernimmt, ist es für alle leichter und niemand fühlt sich überfordert.
Ultimative Tipps für ein schönes Weihnachtsfest:
- definiere, was für Dich “perfekte Weihnachten“ bedeutet
- lege ein Budget fest, sowohl für die Geschenke als auch für Dekoration und das Weihnachtsessen
- versuche nicht alles allein zu schaffen
- äußere Deine Bedürfnisse und nimm Dich selbst ernst
- gönne Dir zwischendurch eine Pause
- nutze das Fest als Rückblick und feiere Deine Erfolge
- ein “Freudentänzchen“ zu Deiner Lieblings- Weihnachtsmusik wirkt Wunder 😉
- sprich offen über das, was Dich belastet, nur so können Konflikte gelöst werden
- konzentriere Dich auf Dich und nicht (ausschließlich) auf die Anderen
Ich wünsche Dir eine ruhige, besinnliche Weihnachtszeit 😉
Dein Coach Nadja