Nadja Brodzina

Coaching aus Leidenschaft - diskret, vertrauensvoll, effektiv

Blog

Monat: April 2023

Glaubenssätze- ein Fluch und ein Segen

an was glaubst Du? Bildquelle Pexels

Du musst Dich um andere kümmern…. Du darfst nicht schwach sein… Du musst bessere Noten schreiben…. Du sollst sparsam sein….Denk nicht immer nur an dich…. Jeder hat diese Sätze oder ähnliche, schon mindestens einmal gehört. Für die meisten Menschen sind solche Sätze der Leitfaden für Ihr gesamtes Leben. In der Kindheit gehört und nie mehr vergessen. Selbst die Erkenntnis, es tut nicht gut, hilft da wenig. Aber was hilft, aus diesen Regeln auszubrechen?

Diese sogenannten Glaubenssätze sind festgefahrene Annahmen, die wir über uns und andere Menschen haben. Erlernt und manifestiert, zu einem sehr großen Teil, in der Kindheit. In unserer Herkunftsfamilie oder bei unseren engsten Bezugspersonen in Kindheit und Jugend verinnerlichen wir solche Annahmen. Diese sind transgenerational übertragen, denn unsere Eltern haben Ihre Annahmen auch aufgrund ihres eigenen Elternhauses. Egal wie dieses sich gestaltet hat. Entweder wurden diese Annahmen abgeschaut oder aber eben komplett verändert, aufgrund von schlechten Erfahrungen. So oder so sind sie von Außen gelenkt und sehr selten durch intrinsische Faktoren entstanden.

Die tief sitzenden Annahmen können in bestimmten Situationen hilfreich sein. In ganz vielen anderen Situationen aber eben auch hinderlich. Am meisten begegnen uns diese Schwierigkeiten in Beziehungen und im Bezug auf den eigenen Selbstwert. Im Job oder bei der Umsetzung von Träumen gibt es durchaus hilfreiche Glaubenssätze.

wir entscheiden, ob wir uns frei fühlen. Bildquelle Pexels.

Ob wir uns hindern oder motivieren lassen, durch unserer Glaubenssätze liegt stark an unserer eigenen Einstellung. Erkennen wir einen Glaubenssatz als hilfreich und binden ihn in unser Handeln ein- wunderbar. Nehmen wir ihn eher als Anlass, eine Ausrede zu haben, warum etwas nicht gelingt- schlecht. So ist es in Beziehungen oft so, dass sich ein Partner hinten anstellt, weil er gelernt hat: Du bist nicht wichtig! oder Du bist für deine Mitmenschen verantwortlich! Auch passiert es, dass Partner unterschiedliche Umgänge mit finanziellen Anliegen haben. Wenn einer immer gehört hat: du musst sparsam sein oder denke an schlechte Zeiten, so wird derjenige nie leichtfertig Geld ausgeben oder sich gar “unnötigen“ Spaß gönnen. Das kann zu Konflikten führen, wenn einer der Partner gerne mal lebt und zum Spaß Geld ausgibt. Wir alleine entscheiden nun, ob wir unseren Partner für die andere Sicht verurteilen oder ob wir unsere Grundannahme überdenken und zu einer Annahme umformen, die in unser aktuelles Leben besser passt.

Nehmen wir uns Kinder als Vorbild- einfach machen. Bildquelle Pexels

Sollten wir also viel weniger nachdenken und einfach mal machen? Unbedingt. Das ist aber natürlich nicht so einfach. Insbesondere bei Konflikten werden wir daran erinnert was wir verinnerlicht haben. Ist es uns im Alltag gar nicht so bewusst, was uns zum Handeln antreibt, kommt bei unterschiedlichen Sichtweisen und Konflikte oft die Aussage: “Du bist wie deine Mutter oder wie dein Vater“. Erst dann (vielleicht) hinterfragen wir: ey, stimmt das wirklich? Und, finde ich das gut? So banal die letzte Frage klingt, so wichtig ist sie um herauszufinden, ob mein Glaubenssatz Fluch oder Segen ist. Da solche Glaubenssätze durchaus zu Depressionen und einer destruktiven Lebensweise führen können, lohnt es sich sie zu hinterfragen und ggf. zu verändern. Das ist aber nicht so einfach und nicht mal eben gelöst. Schließlich wurde diese Annahme über Jahrzehnte “festgehalten“.

3 Schritte zum umgeformten Glaubenssatz

Negative Glaubenssätze umformen oder umkonditionierten, erfolgt nicht von jetzt auf gleich. Es braucht Zeit, Geduld und Gespräche mit Deiner Herkunftsfamilie.

Erstelle zunächst eine Liste mit Deinen negativen Glaubenssätzen. Hier nur eine kleine Auswahl, zur Orientierung.

  • ich darf nicht
  • ich bin nicht genug
  • ich habe versagt
  • ich mache immer alles falsch
  • ich bin nicht liebenswert
  • ich bin dumm
  • ich bin hässlich

Jetzt überlege und suche dazu gerne das Gespräch zu Deinen Eltern oder engsten Bezugspersonen in deinen ersten 10-12 Lebensjahren, wo Du diese Annahmen aufgeschnappt und manifestiert hast. Gab es Erlebnisse oder Situationen, in denen Du getadelt oder bestraft wurdest. Wie wurde mit guter Leistung umgegangen, war die überhaupt gewünscht usw. So kannst Du herausfinden, wo sie entstanden sind und nachher leichter umformulieren.

Als nächstes nimmst Du jeden einzelnen Satz und fragst Dich selber: “stimmt das? Gibt es Hinweise darauf, dass es stimmen könnte? Unter Einbeziehung aller Faktoren, stimmt das wirklich? Befrage hierzu gerne Deine aktuellen Bezugspersonen. Nicht die, von denen Du Deine Annahmen hast. Markiere die Sätze, bei denen Du herausgefunden hast, die stimmen gar nicht! Analysiere diesen Satz und schaue, warum trifft er zu, in welchen Situationen trifft er zu und was kannst Du jetzt sofort machen, um diesen Satz zu entkräften?

Im letzten Schritt nimm all‘ Deine negativen Glaubenssätze und überlege Dir, wie Du sie positiv umformulieren kannst, sodass Sie für Dich noch Sinn ergeben und in Deine aktuelle Situation passen. Nicht willkürlich umformen und dann feststellen, in meinem aktuellen Leben gibt es diesen Punkt gar nicht. Lebenssituationen ändern sich. Wenn Du also früher gehört hast, Du wirst niemals gut Auto fahren und Du hast heute keinen Führerschein, dann musst Du dich damit schon gar nicht belasten! Du kannst Dir aber die Frage stellen, ist dieser Satz Grund dafür, dass Du keinen Führerschein hast. SO hast Du wieder eine Möglichkeit, das Alte über Bord zu werfen und eine Veränderung anzustoßen.

Am Ende hast Du eine Liste mit positiven Glaubenssätzen, die Du Dir immer wieder sagen kannst. Trainiere Dein Gehirn auf die positive Umformulierung. Hierzu braucht es 21 Tage Input.

  • ich bin liebenswert
  • ich bin eine gute Mutter
  • ich verdiene einen tollen Partner
  • ich darf traurig sein
  • ich darf Spaß haben
  • ich bin einzigartig

Also, worauf wartest Du? 😉

Viel Spaß beim Umformulieren und trainieren! Sollte es Dir schwer fallen oder gar nicht gelingen, fühle Dich eingeladen mich zu kontaktieren.

Dein Coach Nadja

(mit) EIFER (ge)SUCHT

6 von 10 Menschen sind eifersüchtig. 60% sind also mit Eifer dabei, den Betrug oder die Lüge zu suchen, um sie natürlich auch zu finden. Das ergab eine Studie aus dem Jahr 2022. Starke Eifersucht ist eine Belastung für die Beziehung und den Partner. Eine Belastung, die niemand aushalten muss. Woher kommt sie, was zeichnet die krankhafte Eifersucht aus, was ist normal und komm ich da jemals wieder raus?

Er hat was, was ich nicht habe…. Quelle Pexels

Meistens bleibt sie heimlich, gilt aber als unheimlich.

Jeder definiert sie anders, aber für jeden ist dieses Thema mehr oder weniger präsent. Während die einen behaupten:“ich kenne das nicht“ oder “ich vertraue meinem Partner“, gibt es andere die kaum ein Auge zu tun, aus Angst vor den Gefahren die da draussen lauern. Dabei hat Eifersucht wenig mit den Gefahren zu tun. Sie entsteht bei uns selber. Eifersucht ist ein Anzeichen dafür, dass wir uns selber nicht liebenswert fühlen. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen zu (extremer) Eifersucht. Sie glauben, alles und jeder ist schlauer, schöner, intelligenter oder schlichtweg besser als sie selber. Diese Einschätzung ist selten objektiv. Sondern für die Personen sehr klar messbar. Menschen, die wir gar nicht kennen, werden durch uns auf ein Podest gestellt, von dem wir selber glauben, es niemals zu erreichen. Längeres Haar, schmalere Taille, schönere Zähne, bessere Schulnoten …die Liste ist lang, mit Dingen die andere grundsätzlich besser machen oder haben. Haben wir in unserer Kindheit wenig Liebe erfahren, wurden gar abgelehnt oder über Leistung bewertet, fühlen wir uns später weniger wert und glauben, dass niemand uns einmal so lieben könne, wie wir sind. Das Problem sind dabei unsere Maßstäbe. Denn wenn wir wollen, finden wir alles besser, auch etwas das objektiv betrachtet, gar nicht besser ist. Wer schaut denn bei der Partnersuche noch auf ein Schulzeugnis oder auf den Kommentar der Klassenlehrerin? (mit ganz wenigen Ausnahmen) niemand mehr. Mit Verlaub gesagt, ein paar Klugscheisser gibt es immer.

Warum lassen wir uns denn überhaupt auf jemanden ein?

Wenn wir doch sowieso nicht daran glauben, dass uns jemand liebt, warum versuchen wir es immer wieder? Aus mehreren Gründen. Zum einen ist der Mensch per se ein Beziehungsmensch. Wir lieben soziale Kontakte und wir brauchen sie auch. Wir brauchen die Verbindung und Nähe zu anderen Menschen. Zum anderen glauben wir der Partner ist schuld daran, dass wir eifersüchtig sind. “Wenn er mir keinen Grund geben würde, müsste ich es nicht sein“. Somit glauben wir den richtigen nicht gefunden zu haben, solange wir eifersüchtig sind und warten auf den, bei dem wir es nicht sein müssen, weil er sich “richtig“ verhält. Uns ist dabei nicht bewusst, dass der Partner es sowieso nie richtig machen kann. Denn genauso wie mit dem:“mein Partner muss mich glücklich machen“, muss der Partner dafür sorgen, dass ich nicht eifersüchtig sein muss. Beides funktioniert nicht. Egal was derjenige tut, es ist nie richtig. Wir selber können dafür sorgen nicht eifersüchtig zu sein bzw. nicht krankhaft eifersüchtig zu sein.

nicht die anderen sind das Problem. Quelle Pexels

Entwickeln wir einen regelrechten Kontrollwahn und können nachts nicht schlafen, weil uns die größten Storys einfallen, wie und weshalb unser Partner uns betrügt, sollten wir anfangen zu hinterfragen, wieso das so ist. Was glauben wir, was haben andere was wir nicht haben. Die Gefahr für die Beziehung sind wir, in dem Fall, selbst. Denn wer mag schon gerne als illoyal, unehrlich und untreu hingestellt werden? Vor allem, warum möchten wir denn bei jemandem sein, von dem wir glauben, er hat diese unschönen Charakterzüge? Und ja, wir dürfen unserem Partner zeigen, dass wir ihn nicht verlieren möchten. Und ja, jeder mag das Gefühl begehrt zu werden und zu spüren, ich achte auf Dich und nehme Dich wahr. Und wir dürfen auch mal sagen:“ Ich habe Angst, dir nicht zu genügen“. Wir haben alle mal das Gefühl, wir müssten etwas anders machen. Aber es muss im Rahmen bleiben, wir müssen uns selber lieben und für wertvoll erachten, dann gibt es keinen Grund, warum andere das nicht auch tun. Es ist ein Irrglaube, der Partner müsse das aushalten! Da draussen gibt es keine Gefahren. Denn eine Beziehung endet nicht wegen dem Außen, sondern immer wegen der beiden Menschen, die diese Beziehung führen!!

einander die Hand reichen und beachten. Quelle Pexels

6 Skills gegen die (Eifer-)Sucht

  • überprüfe Deinen Selbstwert und beginne Dich selbst zu lieben. Du bist liebenswert, so wie Du bist!
  • schaffe Dir Deinen eigenen Kosmos, mache Dich nicht abhängig von der Anwesenheit Deines Partners. Schaffe Dir einen eigenen Lebensmittelpunkt
  • kreiere nicht künstliche Interessen oder Freundschaften, um zu beweisen, dass Du mithalten kannst. Vertraue auf Deine Einzigartigkeit. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom
  • Verbünde Dich nicht mit dem “Feind“. Nimm Abstand von den Menschen, die Du als Gefahr siehst, Du kannst sie nicht kontrollieren und machst Dich nur selber angreifbar.
  • Sprich offen über Deine Sorgen bevor Du heimlich Apps installierst oder andere Taktiken entwickelst, um vermeintlich die Kontrolle zu behalten. Das ist unnötige Lebenszeit.
  • Vertraue Deinem Partner eigenständige Entscheidungen treffen zu können. Er hat sich für Dich entschieden und wird wissen warum. Hilf ihm nicht beim Zweifeln!

Liebe siegt immer!! Wer zueinander gehört, wird zueinander finden!

Dein Coach Nadja