Du musst Dich um andere kümmern…. Du darfst nicht schwach sein… Du musst bessere Noten schreiben…. Du sollst sparsam sein….Denk nicht immer nur an dich…. Jeder hat diese Sätze oder ähnliche, schon mindestens einmal gehört. Für die meisten Menschen sind solche Sätze der Leitfaden für Ihr gesamtes Leben. In der Kindheit gehört und nie mehr vergessen. Selbst die Erkenntnis, es tut nicht gut, hilft da wenig. Aber was hilft, aus diesen Regeln auszubrechen?
Diese sogenannten Glaubenssätze sind festgefahrene Annahmen, die wir über uns und andere Menschen haben. Erlernt und manifestiert, zu einem sehr großen Teil, in der Kindheit. In unserer Herkunftsfamilie oder bei unseren engsten Bezugspersonen in Kindheit und Jugend verinnerlichen wir solche Annahmen. Diese sind transgenerational übertragen, denn unsere Eltern haben Ihre Annahmen auch aufgrund ihres eigenen Elternhauses. Egal wie dieses sich gestaltet hat. Entweder wurden diese Annahmen abgeschaut oder aber eben komplett verändert, aufgrund von schlechten Erfahrungen. So oder so sind sie von Außen gelenkt und sehr selten durch intrinsische Faktoren entstanden.
Die tief sitzenden Annahmen können in bestimmten Situationen hilfreich sein. In ganz vielen anderen Situationen aber eben auch hinderlich. Am meisten begegnen uns diese Schwierigkeiten in Beziehungen und im Bezug auf den eigenen Selbstwert. Im Job oder bei der Umsetzung von Träumen gibt es durchaus hilfreiche Glaubenssätze.
Ob wir uns hindern oder motivieren lassen, durch unserer Glaubenssätze liegt stark an unserer eigenen Einstellung. Erkennen wir einen Glaubenssatz als hilfreich und binden ihn in unser Handeln ein- wunderbar. Nehmen wir ihn eher als Anlass, eine Ausrede zu haben, warum etwas nicht gelingt- schlecht. So ist es in Beziehungen oft so, dass sich ein Partner hinten anstellt, weil er gelernt hat: Du bist nicht wichtig! oder Du bist für deine Mitmenschen verantwortlich! Auch passiert es, dass Partner unterschiedliche Umgänge mit finanziellen Anliegen haben. Wenn einer immer gehört hat: du musst sparsam sein oder denke an schlechte Zeiten, so wird derjenige nie leichtfertig Geld ausgeben oder sich gar “unnötigen“ Spaß gönnen. Das kann zu Konflikten führen, wenn einer der Partner gerne mal lebt und zum Spaß Geld ausgibt. Wir alleine entscheiden nun, ob wir unseren Partner für die andere Sicht verurteilen oder ob wir unsere Grundannahme überdenken und zu einer Annahme umformen, die in unser aktuelles Leben besser passt.
Sollten wir also viel weniger nachdenken und einfach mal machen? Unbedingt. Das ist aber natürlich nicht so einfach. Insbesondere bei Konflikten werden wir daran erinnert was wir verinnerlicht haben. Ist es uns im Alltag gar nicht so bewusst, was uns zum Handeln antreibt, kommt bei unterschiedlichen Sichtweisen und Konflikte oft die Aussage: “Du bist wie deine Mutter oder wie dein Vater“. Erst dann (vielleicht) hinterfragen wir: ey, stimmt das wirklich? Und, finde ich das gut? So banal die letzte Frage klingt, so wichtig ist sie um herauszufinden, ob mein Glaubenssatz Fluch oder Segen ist. Da solche Glaubenssätze durchaus zu Depressionen und einer destruktiven Lebensweise führen können, lohnt es sich sie zu hinterfragen und ggf. zu verändern. Das ist aber nicht so einfach und nicht mal eben gelöst. Schließlich wurde diese Annahme über Jahrzehnte “festgehalten“.
3 Schritte zum umgeformten Glaubenssatz
Negative Glaubenssätze umformen oder umkonditionierten, erfolgt nicht von jetzt auf gleich. Es braucht Zeit, Geduld und Gespräche mit Deiner Herkunftsfamilie.
Erstelle zunächst eine Liste mit Deinen negativen Glaubenssätzen. Hier nur eine kleine Auswahl, zur Orientierung.
- ich darf nicht
- ich bin nicht genug
- ich habe versagt
- ich mache immer alles falsch
- ich bin nicht liebenswert
- ich bin dumm
- ich bin hässlich
Jetzt überlege und suche dazu gerne das Gespräch zu Deinen Eltern oder engsten Bezugspersonen in deinen ersten 10-12 Lebensjahren, wo Du diese Annahmen aufgeschnappt und manifestiert hast. Gab es Erlebnisse oder Situationen, in denen Du getadelt oder bestraft wurdest. Wie wurde mit guter Leistung umgegangen, war die überhaupt gewünscht usw. So kannst Du herausfinden, wo sie entstanden sind und nachher leichter umformulieren.
Als nächstes nimmst Du jeden einzelnen Satz und fragst Dich selber: “stimmt das? Gibt es Hinweise darauf, dass es stimmen könnte? Unter Einbeziehung aller Faktoren, stimmt das wirklich? Befrage hierzu gerne Deine aktuellen Bezugspersonen. Nicht die, von denen Du Deine Annahmen hast. Markiere die Sätze, bei denen Du herausgefunden hast, die stimmen gar nicht! Analysiere diesen Satz und schaue, warum trifft er zu, in welchen Situationen trifft er zu und was kannst Du jetzt sofort machen, um diesen Satz zu entkräften?
Im letzten Schritt nimm all‘ Deine negativen Glaubenssätze und überlege Dir, wie Du sie positiv umformulieren kannst, sodass Sie für Dich noch Sinn ergeben und in Deine aktuelle Situation passen. Nicht willkürlich umformen und dann feststellen, in meinem aktuellen Leben gibt es diesen Punkt gar nicht. Lebenssituationen ändern sich. Wenn Du also früher gehört hast, Du wirst niemals gut Auto fahren und Du hast heute keinen Führerschein, dann musst Du dich damit schon gar nicht belasten! Du kannst Dir aber die Frage stellen, ist dieser Satz Grund dafür, dass Du keinen Führerschein hast. SO hast Du wieder eine Möglichkeit, das Alte über Bord zu werfen und eine Veränderung anzustoßen.
Am Ende hast Du eine Liste mit positiven Glaubenssätzen, die Du Dir immer wieder sagen kannst. Trainiere Dein Gehirn auf die positive Umformulierung. Hierzu braucht es 21 Tage Input.
- ich bin liebenswert
- ich bin eine gute Mutter
- ich verdiene einen tollen Partner
- ich darf traurig sein
- ich darf Spaß haben
- ich bin einzigartig
Also, worauf wartest Du? 😉
Viel Spaß beim Umformulieren und trainieren! Sollte es Dir schwer fallen oder gar nicht gelingen, fühle Dich eingeladen mich zu kontaktieren.
Dein Coach Nadja