Du beschäftigst Dich gerade mit dem Thema Trennung, deshalb bist du bei meinem Artikel gelandet. Du bist dir schon sicher, dass Du dich trennen möchtest? Du überlegst ob es die richtige Entscheidung ist oder andere raten dir dazu? Du willst deinem (noch-) Partner nicht weh tun, aber es kann so nicht weitergehen? Dann solltest du unbedingt weiterlesen!
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Ich weiß nicht, ob es ein “richtig trennen“ gibt. Fakt ist, es ist immer schmerzhaft, es sind Emotionen im Spiel und es ist nie der richtige Zeitpunkt. Vor allem wenn die Trennung von einem Partner ausgeht, ist es schwer den finalen Cut anzusprechen, schließlich möchte niemand (im Normalfall) jemand anderem weh tun. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die durchaus, vor eine Trennung, durchdacht werden sollten und jeder sollte sich selbst reflektieren, bevor er die Trennung ausspricht. Die klassischen Fragen, die man sich stellt, sind sicherlich: “liebe ich meinen Partner noch?“ oder “warum möchte ich mich trennen“? Diese Fragen sind nicht immer leicht zu beantworten und wenn wir die Antwort kennen würden, müssten wir nicht mehr reflektieren. Hilfreich ist es zu fragen:
Was erhoffe ich mir durch die Trennung?
Was wird durch die Trennung besser?
Was passiert, wenn es alles so bleibt, wie es ist?
Diese Fragen sind schon etwas tiefgreifender, da sie das Problem aufdecken. Erhoffe ich mir durch die Trennung, zum Beispiel mehr Zeit für Freunde, dass ich die Wohnung anders einrichten kann oder ich mehr Zeit für mich habe, kann das eine Anzeichen dafür sein, dass all das bisher noch nicht kommuniziert wurde und vielleicht sogar in der Beziehung realisierbar wäre. Das also eine Veränderung angestrebt wird, bei der gar nicht klar ist, ob diese abhängig vom Beziehungsstatus ist. Hier kann es also wirklich wichtig sein, das offenen Gespräch zu suchen und genau dieses Bedürfnis zu kommunizieren. Wird mir aber klar, dass ich zum Beispiel meine Reiseträume oder Auswanderungspläne nicht umsetzen kann, wenn ich in der Beziehung bleibe, ist das ein fundamentales Thema, was unbedingt geklärt werden muss und wo eine Trennung der einzige Ausweg sein kann, da eine Auswanderung einfach nicht für jeden in Tage kommt. Vielleicht ändern sich meine Wünsche bezüglich der Familienplanung kann auch das ein Thema sein, wo die Trennung wirklich der richtige Weg für beide Partner ist. Es ist also wichtig, dass ich die richtige Frage stelle um eine Antwort zu erhalten, die mir bei meiner Entscheidung wirklich hilft.
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Das ist also das, was passiert, bevor ich die Trennung ausspreche. Was aber wenn ich nach allem fragen und reflektieren und überhaupt, merke: Ja, ich will die Trennung. Dann gibts nur noch den Weg nach vorne. Es ist nur fair den Partner genau an diesen Gedanken teilhaben zu lassen. Es ist schwer und es gibt nicht das perfekte Wort oder die perfekte Zeit. Hier müssen aber klare Zeichen gesetzt werden, um den Prozess der Trennung nicht in die Länge zu ziehen. Schließlich hast du eine gewisse Erwartung, dazu gehört aber auch der Teil, der möglich macht, dass die Erwartung erfüllt wird. Das ist hier die direkte Aussprache. Da musst du jetzt durch. Schlussmachen ist keine Generalprobe, sondern der einzige und finale Auftritt. Hinhalten und Doppelbotschaften machen es für dein Gegenüber noch viel schlimmer. Er wird sich an jede kleine Hoffnung, die du machst, in der kommenden Zeit klammern, das verlängert den Schmerz unnötig.
Bereite dich vor
Es hilft wenn du dir im Vorfeld Argumente zurecht legst und wenn du dir Formulierungen bereit legst, damit du im Rausch der Emotionen nicht etwas wichtiges vergisst oder dich missverständlich ausdrückst. Es gibt nichts schlimmeres als jemandem eine Entscheidung mitzuteilen ohne diese fundiert zu erklären oder näher bringen zu können. Dein Gegenüber fühlt sich verletzt, nicht ernst genommen und das macht es unnötig schwer. Eine Trennung ist nicht nur Verlust oder Zerstörung. Im Gegenteil! Es kann sehr befreiend und erleichternd sein vor einem Neuanfang zu stehen. Neue Seiten eines Buches aufzuschlagen und Wegen zu gehen, die vorher niemand ging. Insbesondere wenn du merkst, dass die Beziehung dich schon länger nicht mehr erfüllt oder du das Bedürfnis nach Veränderung verspürst, ist die Trennung ein Befreiungsschlag. Ganz zu schweigen von körperlicher oder psychischer Gewalt innerhalb der Beziehung. Dann musst du dir diese Fragen hoffentlich gar nicht mehr stellen. Hier solltest du dann auch nicht mehr alleine reflektieren, sondern die Hilfe von Beratern oder Therapeuten hinzuziehen.
Was andere sagen
Sollte dir egal sein. Das Kapitel kann ich kurz halten. Warum sollten andere entscheiden, ob du dich trennst oder nicht? Diese Entscheidung muss deine eigene bleiben. Natürlich dürfen dir Menschen aus deinem Umfeld Impulse geben der Ratschläge, aber selektiere hier ganz genau, wer dir Ratschläge geben möchte. Der immer verlassene, frustrierte Single rät dir (womöglich) zu etwas anderem, als deine dich liebende Mutter, die sich das größte Glück für dich wünscht. Dein Grundschulfreund, der vielleicht schon seit 20 Jahren auf dich steht, gibt dir andere Impulse als deine beste Freundin, die mit dir durch dick und dünn geht. Am besten hörst Du auf dich und dein Herz. Zu viele Meinungen können den Fokus davon wegrücken und das Ergebnis verfälschen 😉
Wir können ja Freunde bleiben
Nein, könnt ihr nicht. Im Zweifel nährt so ein Satz nur die Hoffnung, dass es ein Zurück gibt. Vielleicht geht es mit einem großen zeitlichen Abstand irgendwann einmal wieder, aber ganz sicher nicht sofort. Klarheit hilft bei der Akzeptanz und schont dich und dein Gegenüber vor dem Stress eines ewigen Hin und Her. Du bist derjenige, der verlassen hat, du bist nicht der Tröster. Es kann nicht der die Tränen trockenen, der sie verursacht hat. Dein Gegenüber braucht jetzt Zeit und Raum, um den Kummer zu verarbeiten. Distanz ist für den Heilungsprozess entscheidend; jeder Kontakt, wirft zurück. Erfahrungsgemäß ist absolute Abstinenz (zumindest in der Zeit nach der Trennung) das Beste für die Verlassenen und auch für den, der verlässt. Auch wenn das hart klingt, aber Distanz ist hilfreich.
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Nutzt die Trennung für einen schönen Rückblick. Bedankt Euch beieinander für die tolle Zeit und gebt dem anderen mit, für was ihr euch bedanken möchtet. Was habt Ihr gelernt, woran seid ihr gewachsen, was hat euch große Freude bereitet. So gebt ihr der Trennung was sie verdient, Respekt und einen schönen Rahmen. Die Trennung ist nicht der Beweis dafür, dass etwas falsch ist sondern dafür, dass es für eine gewisse Zeit das richtige war und jetzt jeder eine neue Geschichte schreiben kann. Eine Trennung kann als Entwicklung verstanden werden, von jedem einzelnen zu sich selbst. Kreiert eine kleine Abschiedszeremonie. Schickt Luftballons mit guten Wünschen nach oben, schmeißt Steine ins Wasser mit allem was ihr los lasst oder werdet anders kreativ, um diesen Abschnitt angemessen zu beenden.
Trennung ist nicht die Entscheidung gegen den anderen, sondern für dich selbst!
Euer Coach Nadja
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